„Drauf Sicht“ vereint die abstrakte Ästhetik eines Satellitenbilds mit der rohen Materialität von Acryl und Teer. Auf einer 120 x 80 cm großen Fläche entfaltet sich eine Komposition, die aus der Vogelperspektive betrachtet an kartografische Strukturen oder topografische Spuren erinnert – als würde man durch das Auge eines Satelliten auf eine urbane oder geologische Landschaft blicken.
Die Verwendung von Teer erzeugt dabei eine dichte, fast lärmende Textur – ein visueller Rausch, der mit dem klaren, distanzierten Blick des Satelliten kontrastiert. Kirchebner spielt mit Gegensätzen: Ordnung und Chaos, Distanz und Materialnähe, Technik und Körperlichkeit.
Das Werk entstand 2022 und steht exemplarisch für Kirchebners Auseinandersetzung mit der Grenzzone zwischen Abbild und Abstraktion – eine Draufsicht, die mehr offenbart als zeigt.